Freitag, 23. November 2012

"Last Christmas...

...I gave you my heart"... Lang lang ist's her, dass ich diesen Song gehört habe. Warum? Weil dieser weltberühmte Track, der weltweit zu Aggressionen unter Menschen mit einem ansatzweise normalem Musikgeschmack führt, hier im Radio NICHT läuft. ... und das ist auch gut so! Was die Weihnachtsstimmung sonst so angeht? Ich glaub, die vergangenen 25 Jahre haben mich zu sehr geprägt; ich assoziiere Weihnachten mit Temperaturen um den Gefrierpunkt, Schnee, dicken Mänteln, Plätzchen und so weiter; alles Fehlanzeige hier... also auch Fehlanzeige mit der Weihnachtsstimmung? Naja, nicht ganz; war mich schon fleißig nach ein paar Mitbringseln umgucken, und in der Fernsehwerbung werden schon die ersten Plastikbäume für 25 NZD bei Warehouse angeboten. Richtige Tannenbäume kennen die hier vermutlich nicht. Aber hey ... in ein paar Tagen bin ich ja wieder in Deutschland, da wird das sicher was ... der erste Weihnachtsmarktbesuch mit Glühwein ist auch schon geplant; hach wird das ein Spaß!!! :-)

Greg ist auch wieder im Lande, was ziemlich stark ist. Der Mann ist ja dermaßen 'ne Frohnatur, so viel gute Stimmung und positive Energie wie er im Labor und drumherum ausstrahlt. Macht richtig Spaß mit so 'nem Chef, ich würde sogar behaupten, es macht mehr Spaß mit ihm im Labor zu stehen, als ohne. Da kommt man dann auch gerne mal an 'nem Samstag arbeiten, wie heute beispielsweise, um ein paar Experimente durchzuführen. Unsere 6th floor Weihnachtsfeier ist auch in Planung; wir suchen noch nach Ideen, was man vor einem ausgiebigem BBQ bei Greg daheim und anschließendem Wichteln machen könnte. Ja genau .. Wichteln ... ich dachte, ich führ das hier mal ein, weil ich's 'ne schöne Sache finde, wenn man sich gegeneinander eine kleine Aufmerksamkeit mitbringt; Weihnachtsstimmung eben ;-).

... und dann sind wir hier noch auf Wohnungssuche. Das erste Prachtstück, was wir hier begutachtet haben, hat mich wortwörtlich aus den Socken gehauen. Leider nicht im positiven Sinne... :-( ... beim Waschbecken im Bad musste man jederzeit die Befürchtung haben, dass es bei der nächsten Berührung aus der Wand kracht, die Badewanne hatte eine Farbe angenommen, die ich als kupferrot bezeichnen würde und überhaupt war das ganze doch ziemlich trist. Also wer Interesse hat .. diese wundervolle 2-Zimmer-Wohnung mit geschätzten 45-50qm gibt's für schlappe 750€ im Monat; schreibt mir 'ne Mail und ich leite euch dann gerne weiter. Die zweite Wohnung war schon eher akzeptabel, auch wenn am Ende etwas zu groß und zu teuer; vier Zimmer sind dann doch eher unnötig.
Dafür hatten wir heute eine weitere Besichtigung eines ziemlich coolen Zwei-Zimmer-Apartments zu einem akzeptablen Preis mit - jetzt haltet euch fest - Zugang zu Glasfaserkabel, Fußbodenheizung und dann noch voll isoliert; also nicht von der Außenwelt, sondern vor der Kälte. Also zum jetzigen Zeitpunkt spricht nichts dagegen; mal schauen, wie sich das entwickelt. :-)


So meine Lieben,
ich wünsche euch nun ein wunderschönes Wochenende. Bleibt gesund und hoffentlich bis bald!!! :)

P.S.:

Auflösung des Rätsels: Die Masseurin! Und zwar wohnt die Masseurin der All Blacks auch im Abbey College, weil sie an der Uni noch ein Physiologie-Studium macht. Als ich nun vor einiger Zeit Rückenschmerzen hatte, hab ich sie darauf angesprochen und wurde sogleich ausgiebig durchgeknetet.

Sonntag, 21. Oktober 2012

Engländerin ... mit Zuggerguss!!


Ich wünsche euch einen wunderschönen guten Morgen, meine Lieben!
Lang hab ich nichts mehr von mir hören lassen, ich geb's zu; es tut mir auch leid. Das lag aber zum Glück nicht daran, dass mein Leben hier stinklangweilig geworden und sich ein öder Alltag eingeschlichen hat, sondern ... ich hab einfach zu viel um die Ohren. ;-) Es sind tatsächlich eine Reihe interessanter, kurioser Dinge geschehen, seitdem ich den letzten Eintrag geschrieben habe.

Folgendes könnte interessant für alle Frauen sein (oder auch für einige Männer unter meinen Blog-Lesern; ich weiß ja nicht ;-) ... Wir sitzen eines Abends vor dem Fernseher, da kommt Laura mit zwei Handvoll kleinen Zuckerpäckchen aus der Küche. Wir, die da saßen, schauen etwas irritiert, ob der Tatsache, warum sie so viel Zucker braucht... Da erklärt Laura uns, dass sie vorhat, sich die Beine zu entwachsen. Wachs ist hier (auch) ziemlich teuer, meinte sie; da hat sie mal gegoogelt und ist auf ein "interessantes" Rezept gestoßen. Man nehme Zucker und Zitronensaft, erhitze dies vorsichtig, schmiere es sich auf die zu entwachsende Körperstelle und ... den Rest spar ich mir mal. Unsere Reaktion auf diese "Idee"... lautes Gelächter!! Wir dachten, sie macht nur einen Scherz; das klingt ja oben auch eher nach nem Rezept für 'nen Kuchen-Zuckerguss uns nicht nach einer Technik, sich Körperstellen zu entwachsen! :-D Aber ... Respekt, wem Respekt gebührt; sie hat sich auf dieses Wagnis eingelassen und ... es hat funktioniert!

Doch nicht genug für diesen Abend; es sollte noch besser kommen. Die Musik-/Klavier-Liebhaber unter euch sollten sich zwei Mal überlegen, ob sie jetzt weiterlesen wollen, denn es könnte euch in eurer Seele schmerzen. Also, ich mach mich - wie Mario Barth es nennen würde - bettfertig, lege mich hin, (es ist ja auch schon 23.00), da höre ich von draußen lautes Geschrei. Ich denk mir nur, sch**ße, was geht da vor sich, kloppen sich die Studenten jetzt schon gegenseitig die Rübe ein oder was ist da los??! Liegt da etwa einer verletzt?? Keine Ahnung, man macht sich halt ja so seine Gedanken, wenn man nachts Schreie von draußen hört. Also steh ich auf, geh zu meinem Balkon und muss folgendes grauenhaftes Geschehnis mit ansehen. Drei weitestgehend entblößte (im deutschen Volksmund ist dieser Zustand auch als "nackt" bekannt) Jungs aus der Nachbarschaft stehen auf der Straße. Ok, gut, ich weiß, das ist jetzt nichts kurioses mehr, über diesen Hang zur Nacktheit habe ich ja schon berichtet. Aber diese drei bösen Jungs haben ... sie haben ... diese bösen Jungs haben nachts um 23.00 nackt auf der Straße ein Klavier in seine Einzelteile zerlegt! Ich lass dieses Ereignis jetzt erstmal für ein paar Sekunden wirken, bis ich weiterschreibe...











So, weiter geht's; und zum Schluss noch ein kleines Rätsel!
Was haben die zwei im Folgenden abgebildeten Personen gemeinsam?






(Kleiner Tipp: Es ist weder der Hang zu Langhaarfrisuren, noch der muskelbepackte Körper gemeint!) Die Auflösung gibt's dann beim nächsten Mal ;-) Viel Spaß beim Raten!

Euer Micha

Samstag, 15. September 2012

Chowder, Bergziege & Mt. Everest

Servus alle miteinander!

Ich hoffe, ihr alle genießt die sonnigen Monate und die warmen Temperaturen in Deutschland. ... und wisst es zu schätzen, was es heißt, sich auf einen Wetterbericht verlassen zu können. Hier ist das mit dem Wetterbericht immer so ein Glücksspiel; genau wie mit dem Wetter selbst. Wir hatten hier in der letzten Woche einen Tag, der war so kurios, so etwas habe ich - was das Wetter angeht - noch nie gesehen. Oder hattet ihr schonmal Sonne, Regen, Hagel UND Schnee an einem Tag an ein und demselben Ort? Wenn ja .. mein Mitleid. Ich bin mit kurzen Hosen in die Uni, mittags dann nass im College angekommen, und bin dann wieder in die Uni, um am Abend von erbsengroßen Hagelkörnern fast erschlagen zu werden. Dafür gab's dann am nächsten Tag flauschige 15°C mit schönem Sonnenschein...

An einem dieser sonnigen Tage haben wir dann auch mal beschlossen, an den St. Claire Beach zu fahren. Ich also direkt die Badehose angezogen, mit dem Ziel ins kühle Nass zu springen. Kühl ist gar kein Ausdruck; eiskalt trifft es eher! Aber der Ausblick ... ein Gedicht.








Hier ein paar Impressionen dieses Strandbesuchs!

In der Uni hab ich mich nun auch einigermaßen eingelebt und erste Versuche gestartet. Mein Supervisor verweilt ja noch bis Anfang November in Europa und tourt dort rum; ob London oder Paris, Hauptsache in England. Es läuft eigentlich ganz gut, auch wenn mich meine Mycobakterien manchmal wirklich ärgern wollen.

Schön war es auch, als wir dann am Sonntag für einen Brunch in eines der besseren Restaurants von Dunedin gefahren sind. Preislich gesehen war es vollkommen in Ordnung und geschmeckt hat es auch vorzüglich. Da die Köche hier im College Fisch eher nicht so gut zubereiten können, hab ich die Gunst der Stunde genutzt, um endlich mal einen Seafood Chowder zu probieren; eine Art Fischsuppe. Köstlich, kann ich nur sagen ;-). Die Suppe konnte aber noch etwas Pfeffer vertragen, weswegen ich nach diesen handgemachten Pfefferstreuern griff, die auf dem Tisch standen ... und was seh ich da .... WAS SEH ICH DA??? !!!




Eines ist klar; ich will auch so einen Pfefferstreuer haben!!! :D
Und bei diesem Anblick musste ich spontan an eine Aussage denken, die ich erst ein paar Stunden zuvor von C. B. aus F. am M. gehört habe. "Man kann entweder den Mount Everest auf einer Bergziege besteigen, oder aber man kann eine Bergziege auf dem Mount Everest besteigen."

Also dann, haltet die Ohren steif!

Liebe Grüße aus Kiwiland,
Micha

Samstag, 1. September 2012

Diese Studie erklärt alles...

Ich wusste es .. Ich wusste es ... Ich wusste es!!! Da ist doch was faul; man kann doch nicht wirklich ernsthaft nicht merken, dass man barfuß durch die Straßen läuft, in einer einsturzgefährdeten Hütte wohnt und dabei denken, dass erst ein Bierkonsum ab > 3 Liter/Tag gut für die eigene Gesundheit ist. Ich konnte es mir nicht erklären ... und dann sehe ich letzte Woche im Wissenschafts-Teil des Spiegel einen interessanten Artikel. Es geht um Cannabis-Konsum. Ich google den Artikel einfach aus reinem Interesse und finde ihn auch nach kurzer Zeit ...

"Persistent cannabis users show neuropsychological decline from childhood to midlife"

Ok, an sich jetzt gar nicht so verwunderlich; hätte man sich ja eigentlich denken können, dass dauerhafter Cannabis-Konsum nicht wirklich förderlich ist. Aber just beim Lesen des Abstracts dieses Artikels wird es lustig und ich kann nicht anders, als mir an den Kopf zu fassen... diese Studie wurde mit 1037 Menschen durchgeführt, die allesamt in den Jahren 1972 und 1973 in DUNEDIN geboren wurden!!! Genau .. in Dunedin; der Stadt, in der ich mich gerade befinde. ... und da wir ja schon festgestellt haben, dass die Menschen hier irgendwie in den 80er und 90er Jahren hängengeblieben sind, kann man sich ja denken, wie das hier heutzutage so mit dem Cannabis-Konsum ist. Nun wurde meine These, dass manche Neuseeländern nicht mehr ganz dicht zu sein scheinen, endlich wissenschaftlich bestätigt ;-).


Was gibt's sonst noch so erwähnenswertes ... letzte Woche hat sich ein ehemaliger College-Bewohner von hier ein Auto gemietet und angeboten, Stephan und mich auf den Signal Hill mitzunehmen; das ist eine ganz schicke Anhöhe ein paar Kilometer Luftlinie hinter dem College mit einem fantastischen Blick runter auf die Stadt.


... und als wir dann da oben standen und mir erklärt wurde, welcher Stadtteil von Dunedin wo genau ist, hat jemand in die Runde geworfen, man könnte ja mit dem Auto jetzt auch noch an den St. Claire Beach fahren ... Beach? Pazifik? Bin ich dabei!! :) Also ab in's Auto, an den Strand!

Leider gibt's davon keine gescheiten Fotos, nur das hier ... man erkennt nicht wirklich viel darauf, aber ein paar schönere werden folgen; versprochen :) !! Es war jedenfalls ein richtig atemberaubendes Gefühl, am Pazifik zu stehen. Ganz anders, als das Mittelmeer; viel stürmischerer Wellengang, vor allem aber auch schweinekaltes Wasser; nun ja, ist schließlich auch Winter. Hoffentlich wird's im Sommer dann wärmer!!!


Und dann will ich euch nicht folgendes interessantes Motiv vorenthalten. London ist knapp 19.000 km entfernt, Sydney nur etwa 2.100 km und naja ...


... in dem Sinne! Bleibt gesund und bis in Kürze :)

Donnerstag, 23. August 2012

Warum neuseeländische Unis so international sind...

Ihr fragt euch jetzt sicher, warum ich diese Frage im Titel dieses Blogeintrags stelle... Nun, das hat einen ganz einfachen Grund; in den vergangenen Nächten ging es hier auf den Straßen drunter und drüber. Betrunkene Jugendliche im Alter zwischen von etwa zwanzig Jahren, die sich als Banane verkleidet, auf der Straße rumkugeln. Glasscherben aufgrund fliegender Flaschen auf das Gelände von unserem College. Einfach unkontrolliertes und unberechenbares Verhalten, was sich einem so darbietet. Ich meine ... ich kenne solch rebellisches Verhalten durchaus aus meinen Frankfurter Zeiten; wie der ein oder andere meiner Blog-Leser sich beispielsweise am Umschubsen von Mülltonnen probiert hat. Ich war bei dieser Aktion zwar nicht dabei, aber laut Erzählungen geschah dies mit durchaus stil- und würdevollem Verhalten der Mülltonne gegenüber. Hier landen Mülltonnen mitsamt Inhalt schon mal auf der Straße ... mitten auf der Straße. Daher kann ich der oben genannten Frage nur mit folgender Theorie entgegentreten ...

... sie sind einfach so international, weil sich die einheimischen Studenten während ihres Studiums (dieser Begriff ist in Deutschland und Neuseeland unterschiedlich zu verwenden) alle ihre Hirnzellen durch übermäßigen Alkoholkonsum abtöten. Damit eliminieren sie jedoch nicht nur ihre "Intelligenz", sondern größtenteils auch ihren Geschmackssinn. ... falls sie diesen Sinn überhaupt jemals hatten. Ich bin ja jetzt schon ein Weilchen hier und mir sind dabei auch schon einige Leute über den Weg gelaufen; und nahezu jeder/jede scheint modisch in den 80er Jahren hängen geblieben zu sein, auch wenn er/sie augenscheinlich gar nicht in diesem Jahrzehnt geboren wurde. Leggings in den abgefahrensten und abgedroschensten Mustern, dazu übermäßig weite Sweatshirts oder knallig neonfarbene Oberteile; oder Jogginghosen zu jeder Tag- und Nacht-Zeit; oder barfuß auf der Straße oder in der Uni rumlaufen.

Ich hab mich an meinen ersten Tagen in der Uni wirklich gefragt, warum so viele Schilder in der Uni hängen, auf denen man gebeten wird, beim Betreten des Uni-Geländes doch bitte Schuhwerk zu tragen; ja, wir reden hier nicht von geschlossenem Schuhwerk, sondern von überhaupt Schuhwerk. Womit sich der Kreis schließt...

... und die Frage beantwortet wird, warum sich die ganzen Jugendlichen hier so viel von dem hier übertrieben teuren Alkohol leisten können, um sich Tag für Tag abzuschießen ... sie kaufen sich einfach keine Schuhe!

In dem Sinne ... Ich wünsche euch allen ein schönes Wochenende! ... und falls ihr vor die Tür geht, vergesst die Schuhe nicht ;-)

Freitag, 17. August 2012

Landunter in Neuseeland

Endlich ... endlich hat es aufgehört ... dieser Regen. Sintflutartige Regenschauer über Dunedin; VIER TAGE lang. Aaaaaaaahhhhhh, glug glug glug. Das war wirklich deprimierend aus dem Fenster zu schauen und nichts anderes zu sehen, als diese dunklen Wolken am Himmel. Doch es ist vorbei; die Sonne hat den Kampf vorübergehend gewonnen und beschert uns hier ein teilweise sonniges Wochenende. Doch alles der Reihe nach...

Letzte Woche war ich das erste Mal Gast eines neuseeländischen BBQs. Wie es halt so ist, hab ich ein BBQ erwartet, wie ich es aus Deutschland halt so kenne; was kann denn schließlich bei einem BBQ großartig anders sein; aber nein, die Kiwis kriegen es selbst hin, mich mit einem BBQ zu überraschen. Es fing damit an, dass nicht etwa 08/15-Fleisch oder Würstchen gegrillt wurden, nein ... es gab Hirsch-Steaks. Einer der Studenten aus dem Labor geht häufiger mal jagen und naja ... den Rest könnt ihr auch ja selbst ausmalen. Also, es gab Hirsch-Steaks. Und wie ist man so ein Steak in der Regel? Genau; mit Messer und Gabel ... hahaha, nein, hier nicht. Hier quetscht man das Steak zwischen zwei Brotscheiben garniert es mit etwas Salat und isst es so; ok, kennt man in Deutschland eher vom Grillen auf dem Campingplatz als vom Grillen zu Hause, von daher ...
... aber was braucht man sonst noch so zu so einem Steak? Genau, Beilagen ... Kartoffeln zum Beispiel.  Und wie bereitet man diese Kartoffeln zu? Es folgt ein Rezept; also holt euch Zettel und Stift und schreibt mit! Man nehme eine Chipstüte, öffne sie, fertig. Interessant wurde es aber erst, als manche anfingen, die Chips (mit Hähnchen-Geschmack wohlgemerkt) auf ein Brötchen zu legen, Ketchup drauf zu tun und dann als Burger zu essen. Ich hoffe, ihr versteht nun, was ich vorhin mit "anders" gemeint habe.

Nun, dann war da noch mein erstes neuseeländisches Quiz; zwar nur im kleinen Kreis im Mikrobio-Department, aber hey .. wir wurden immerhin Fünfter ... von fünf Teams!!! Der falsch gesetzte Joker hat uns den Sieg gekostet; wir schwankten zwischen Geographie und Olympische Spiele (Sport)... und ich habe festgestellt,eine Geographie-Runde ohne Hannes kann eben nicht gut laufen. Resultat: 4/10 Und im Sport, bekanntlich ja meine Paradedisziplin ... volle Punktzahl, 10/10. Dafür konnte ich immerhin wunderbar bereits erlangtes Wissen aus den berühmten "Little Fish"-Zeiten, nach denen ich mich übrigens sehr sehne, einbringen; z.B. Welches Nahrungsmittel hält sich am längsten? Na, wisst ihr es noch? Genau, Honig ist es! Ich muss sagen, das Quiz hat mich wieder auf den Geschmack gebracht und ich werde es am Dienstag Abend nun wirklich mal in Angriff nehmen und hier im Pub um die Ecke das Quiz besuchen. Details werden folgen...!







Und jetzt gerade? Da die Sonne scheint, hab ich mich mal in unseren botanischen Garten begeben, um ihn während eines Spaziergangs ein wenig zu genießen. Es geht teilweise sehr steil bergauf, aber wenn man dann oben angekommen ist ... die Aussicht kann wirklich was. Bin zwar erstmal "nur" 'ne kleine Runde gelaufen, aber man fühlt sich stellenweise, als würde man im Taunus wandern gehen. Stephan hat mich dabei begleitet und wir haben ein bisschen über Gott und die Welt, die Finanzkrise in der Heimat Europa und das Leben in Neuseeland geredet. Die große Runde soll sich auch lohnen; man hat dann einen wunderschönen Blick runter auf den Hafen ... also sobald das in Angriff genommen wird, gibt's einen neuen Eintrag. Wahrscheinlich aber auch schon davor ... also dann ;-)

Samstag, 4. August 2012

Dunedin ... (auch) erbaut auf sieben Hügeln

Einen wunderschönen guten Morgen an alle!

Wie einigen von euch versprochen, gibt es heute ein paar erste visuelle Eindrücke von Dunedin's schönen Seiten. Doch anfangen will ich zunächst mit unserem ersten "Postgrad Social Event" am Donnerstag Abend - wir sind gemeinsam chinesisch essen gegangen. Das für sich allein betrachtet, ist ja relativ unspektakulär ... aber es war für mich auch die erste Erfahrung, was BYO hier in Neuseeland bedeutet. Da das mit den Alkoholausschank-Lizenzen hier in Neuseeland wohl etwas komplizierter zu sein scheint, kann man in Restaurants seinen eigenen Wein mitbringen und zahlt nur eine kleine Gebühr in Höhe von 2-3€, damit man den Wein im Restaurant verzehren darf. Das bedeutete in unserem Fall, dass nahezu jeder von uns eine bis zwei Flaschen Wein mitgebracht hatte und die in knapp anderthalb Stunden auch runtergekippt hat - was sind schon 1,5 L Wein ... gut, teilweise war für die Trinkgeschwindigkeit ein Trinkspiel verantwortlich, dass ich noch nicht kannte. Ist auch ganz einfach und somit auch bei einem Promille-Wert  > 2 noch realisierbar.

Das Spiel geht so ... Es gibt eine Münze am Tisch; landet diese Münze in deinem Glas, musst du den kompletten Inhalt des Glases (ohne Münze) in einem Ruck trinken. Dann darfst du die Münze in ein anderes Glas werfen und so weiter... Das führte dazu, dass nahezu jedes Mal, wenn jemand aufgestanden ist, die übrigen 15 ihre Hand ruckartig über ihr Glas gehalten haben, um nicht Opfer dieses Münzwurfs zu werden. Wenn man das versucht, die Münze mit Gewalt in einem Glas unterzubekommen, kann es mitunter auch geschehen, dass es zu Handgreiflichkeiten oder anderweitigen Verletzungen kommt ... so geschehen, dass Clare die Münze mit aller Gewalt in Viktors volles Rotweinglas werfen wollte und dieser sich nur so zu wehren wusste, indem er Clare in die Hand gebissen hat :-D

Dann ging es am gleichen Abend noch weiter in einen Club, in dem sich eine weitere "Kuriosität" ereignete ... es ist ja gerade Olympia und das wurde auch dort in der Bar auf mehreren Fernsehern übertragen - allein das ist für einen Club ja schon sehr ungewöhnlich. Aber als dann noch ein Kiwi im Rudern eine Goldmedaille gewonnen hat, wurde die Musik während der anschließenden Siegerehrung aus gemacht und alle haben inbrünstig die Nationalhymne Neuseelands gesungen ... ein stolzes Völkchen, diese Kiwis!

Die Folgen des Abends konnte man vielen dann auch am nächsten Morgen in deren Gesichtern ablesen; einer wusste nicht mehr, wie er nach Hause gekommen ist, eine andere kam kreidebleich erst um 14.00 ins Labor und überhaupt klagten doch recht viele über einen dicken Kopf ... warum wohl?? ;-)






Nun ist das Wochenende hier auch schon fast wieder rum, aber ich hab es auch genutzt, um das erste Mal ein wenig mit der Kamera rumzulaufen und ein bisschen zu knipsen. Zunächst mal ein Ausblick von meinem kleinen Balkon...

Das höchste Gebäude in der Mitte des Bildes ist das Mikrobiologie & Immunologie-Department, links daneben das langgezogene Gebäude ist die Chemie (Foto links).




Hinter dem College liegt direkt der Botanische Garten von Dunedin, durch den auch der Leith River fließt. Das ist auch das Flüsschen, das mitten durch das Uni-Gelände fließt und ich habe mir sagen lassen, dass es richtig schön im Sommer ist, im Gras an dem Fluss zu sitzen und ein bisschen zu entspannen oder um Mittag zu essen.




Ich hab auch schon welche gesehen, die das machen, aber bei knapp 5°C ist mir die Geschichte dann doch etwas zu kalt ;-). Ich kann es eh nicht verstehen, wie man bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt in Flip-Flops, kurzen Shorts und dafür mit dicker Daunenjacke aus dem Haus gehen kann??!


Dann bin ich gestern mit unserem laboreigenen Bus - dem Cook-Bus - zum Octagon und der Shopping-Mall gefahren; kleiner Scherz, natürlich bin ich gelaufen, auch wenn es in Strömen geregnet hat. Aufgehört hat es just in dem Moment, als ich bei mir im Zimmer die Tür reingekommen bin ... dann schien erstmal für den Rest des Tages die Sonne.



Das Meridian (also die Shopping-Mall) ist von der Größe her jetzt nicht vergleichbar wie unser myZeil, aber hier in Dunedin ist ja alles etwas kleiner als zuhause in Frankfurt. Da die Geschäfte hier samstags größtenteils schon um 14.00 dicht machen, bin ich dann auch so langsam wieder Richtung College gelaufen. ... und hab dabei -trotz Regen!!! - noch einen Abstecher zur Uni gemacht! An einem Samstag! Um für euch Fotos von hier zu schießen!! ;-)

Das ist das "Staff House", gleichzusetzen mit unserer Mensa; nur alles etwas schicker. Man kann sich an einem Buffet bedienen und das Essen dann im Sessel, an einem Kamin sitzend, zu sich nehmen. Preislich zwar nicht ganz günstig die Geschichte, aber ein gewisses Flair versprüht das Ambiente dort schon.



... und dann noch das "Wahrzeichen" unserer Uni - der Glockenturm. Ich find den einfach echt stark!!! :D




So meine Lieben! Das war's für heute hier aus Dunedin, ich muss jetzt gleich noch mal kurz in die Uni, um was für morgen vorzubereiten. Also, bleibt alle gesund, passt auf euch auf und wir hören (oder schreiben) uns demnächst!!!


Mittwoch, 1. August 2012

Möwen - die Tauben Dunedins

Guten Morgen allerseits ... und nebenbei wünsche ich allen auch einen erfolgreichen August :-) ...

Was gibt's neues vom anderen Ende der Welt? Nun ja, Micha hat es endlich geschafft und Teile von Dunedin erkundet; also das Stadtzentrum, auch Octagon genannt. Gemeinsam mit Stephan - einem Franken aus dem College, wo ich derzeit wohne - bin ich am Samstag auf Erkundungstour gegangen. .. also Stephan war mehr eine Art Touri-Guide und ich hab eher die Rolle des Entdeckers eingenommen. Und ich muss sagen, es ist zwar ein kleines, aber doch sehr schönes Städtchen, das ich mir hier ausgesucht habe.  ...es hat sogar einen Starbucks!!! ;-) ...und einen Esprit!! ...und eine für neuseeländische Verhältnisse wahrscheinlich "große" Shopping-Mall!! Dafür sieht das Krankenhaus von außen so aus, als ob ich die nächsten drei Jahre lieber nicht krank werde - ein ziemlich abschreckender, riesengroßer Betonblock.

Wir waren auch in dem ein oder anderen Geschäft drin und ich musste feststellen - ziemlich happige Preise verlangen die Herrschaften hier. Die Couchgarnituren waren so teuer, da ist ja sogar der Segmüller teilweise billiger... hoffentlich ist das nicht in jedem Geschäft so. Ein Besuch im Supermarkt hat mir auch bestätigt, dass Milchprodukte hier schweineteuer sind - ein Liter Milch 2,50€, für ein kleines Stück Käse legt man locker mal 8€ hin ... würde ich vielleicht auch tun, wäre ich nicht Laktose-intolerant; Laktose-freie Milchprodukte scheinen den Herrschaften hier jedenfalls ein Fremdwort zu sein. Das heißt, ich werde meinen Käsekonsum auf nahezu "null" reduzieren und auf meine Zeit in Deutschland beschränken müssen, wenn ich nicht in den Betonblock will. Schade, aber wenn's sein muss... :-(

Und dann sind da noch die Möwen ... die sind wirklich überall. Klar, Dunedin ist ja auch am Meer gelegen, da machen Möwen schon Sinn. Und ganz ehrlich; Möwen sind doch schon um einiges coolere Vögel, als Tauben. Auch wenn mir 'ne Möwe in der Uni letzte Woche fast meinen Lunch geschnappt hätte, als ich einen Moment unaufmerksam war ... Da schaut man mal 'nen Moment nicht auf sein Brot und da pirscht sich die Möwe schon an ihre mögliche Beute heran; unglaublich frech!!!

Nun denn,
ich schließe diesen kurzen Zwischenbericht mal mit einem Foto ab, was ich gestern von unserem Mikrobio-Department aus geschossen habe; ein wirklich schöner Ausblick, wie ich finde :-)



Also, bleibt gesund!! Ihr hört demnächst wieder von mir :-) ... und kriegt ein paar mehr Bilder aus Dunedin!

Freitag, 27. Juli 2012

Die erste Woche Dunedin

Soso ... die erste Woche hier ist rum ... und vor allem eines war sie; ereignisreich! Es fing schon mal damit an, dass ich am Freitag noch mal kurz im Department of Microbiology vorbeigeschaut habe, um meine zukünftigen Arbeitskollegen kennen zu lernen. Also Jenny gesucht und mit ihr dann einmal durchmarschiert - ich war wirklich erstaunt, wie das da organisiert ist. Das Labor teilen sich drei Arbeitskreise, dafür ist es aber auch so was von dermaßen groß, das kennen wir aus Deutschland nicht. Ich bin zwar echt schlecht im Schätzen von allem möglichen, aber ich würde sagen so um die 200 Quadratmeter??! In diesem zentralen Raum sind die einzelnen Benches (etwa zwanzig Stück), und dann gibt's noch jede Menge separierter Räume mit den ganzen facilities ... oh mein Gott, ich merk schon, ich sprech denglish ;-).

Nachdem ich meine Kinnlade vom Boden abgekratzt hatte, wurden mir die Schreibräume gezeigt, mit jeder Menge iMac's .. hach, wird das ein Spaß ;-) .. und dann die ganzen Leute, die mir da vorgestellt wurden ... Reizüberflutung, so viele neue Eindrücke, Menschen, Namen, Gesichter und vor allem die Größe von allem ... Hammer. Nur um mal ein Beispiel zu bringen ... die haben hier ein riesiges achtstöckiges Gebäude, NUR für die Mikrobiologie; das Biochemie-Gebäude steht direkt daneben und ist noch mal etwa genauso groß. Das Biozentrum auf dem Riedberg ist dagegen ein schlechter Scherz ;-)

Und es ging weiter mit dem "Eindrücke-sammeln"; am Montag morgen noch nicht mal richtig angekommen, musste ich direkt zum ersten Seminar flitzen, das Adam, einer der Post-Docs in unseren Labs, gehalten hat. Große Teile der Woche habe ich mit Paper lesen verbracht, da Greg derzeit ja noch in London verweilt - ist vielleicht aber auch eine ganz gute Möglichkeit, sich in den kommenden Wochen Gedanken zu meinem PhD-Projekt zu machen, in welche Richtung es erstmal gehen soll, usw. Parallel dazu habe ich auch die Sicherheitsbelehrung dort gemacht; hat knapp drei Tage gedauert, bis wir damit durch waren, weil die - man muss es ehrlich so sagen - sehr gründlich, in mancher Hinsicht fast schon penibel sind. .. und dann - nach bestandener Sicherheitsbelehrung - habe ich auch meine ersten Schritte im Labor gemacht.

Vor allem der gestrige Freitag war dann noch mal das i-Tüpfelchen auf der Woche. Erst waren wir gegen 10.00 geschlossen beim "Friday Coffee", wo ich dann ein bisschen näher mit Marion, Ildiko und Marina gequatscht habe - Marina hat mich auch direkt zu ihrem Geburtstag in zwei Wochen eingeladen; sie hat geplant landeinwärts nach "irgendwohin" zu fahren und sich dort über's Wochenende in 'nem Ferienhaus einzuquartieren. Find ich 'ne coole Idee und wäre auf jeden Fall eine Überlegung wert. So würde ich mal raus aus Dunedin kommen und hätte die Möglichkeit, den ein oder anderen Kontakt zu knüpfen. Ich glaub, ich mach mit bei diesem Trip ;-) ..

Dann - um 12.00 - wurden wir alle von Greg, der das aus London über Skype angeordnet hat, zu einem Willkommens-Lunch für mich eingeladen und um 15.00 war dann schon das nächste Social Event an der Reihe, die "Olympics". Und zwar hat sich da jeder Arbeitskreis aus dem Mikrobio-Department ein Land ausgesucht und eine oder mehrere landestypische Spezialitäten zubereitet. Es gab auch eine "deutsche Delegation", die Lederhosen trug und die Bratwurst zusammen mit Sauerkraut in Baguette serviert hat; dazu gab's Flensburger. War gut gegen das Heimweh ;-)

Soweit meine ganz vielen neuen Eindrücke aus Dunedin. Ich hoffe, ihr habt Spaß am Lesen des Blogs??!
Also dann, bleibt sauber und passt auf euch auf,
Micha

Mittwoch, 25. Juli 2012

Die ersten (schmerzhaften) Schritte


Nun, meine Freunde ... ich bin da. Ich kann es selbst kaum fassen, ICH BIN ENDLICH DA! Also ich mag fliegen ja wirklich, aber nachdem mir auf diesem Marathonflug mein linker Fuß so dermaßen angeschwollen ist, dass ich am Ende kaum noch laufen konnte, hätte ich kotzen können. Naja ... was soll’s ... da muss man durch.

Am „Flughafen“ von Dunedin angekommen – ein Airbus A380 ist wahrscheinlich größer als dieser „Flughafen“, nur um mal die Größenverhältnisse abzustecken – wartete schon Jenny, meine zukünftige Betreuerin und Post-Doc im Labor von Gregory, auf mich. Also erst mal Sachen ins Auto geladen, dann wollte ich auf der Beifahrerseite einsteigen und merkte plötzlich, dass ich auf einmal am Steuer sitze; dieser komische Linksverkehr ... Das war mir dann doch zu gefährlich und ich hab Jenny fahren lassen. Ich hab mich nach diesen knapp zwei Tagen an Flughäfen oder in Flugzeugen einfach nur auf eine warme Dusche und ein großes Bett gefreut und so kam es, dass ich kurz nach meiner Ankunft auch schon im Bett lag.

Am nächsten Tag stand „Papierkram erledigen“ auf dem Programm; hat auch ganz gut geklappt, weil das Uni-Areal zwar riesig, aber doch irgendwie auch zu Fuß sehr flott zu erreichen ist. Hätte ich nur nicht immer noch so ’nen Krüppelfuß vom Flug... Da ich mich auch nicht großartig fortbewegen konnte, war auch mein erstes Wochenende hier wenig spektakulär ... schlafen & essen. 



Dieser Weg war kein leichter...


Wir schreiben den 1. Mai – eigentlich Tag der Abreise, aber irgendwie doch nicht. Alle dachten, ich gehe – mich eingeschlossen – aber die neuseeländische Botschaft mitsamt deren medizinischen Gutachtern hatten was dagegen. Bis heute hat es keiner von denen eingestanden, aber ich verwette meine erste Kiwi darauf, dass diese Kompetenzbestien meine Unterlagen verschlampt hatten. Naja... so sollte es sein, dass ich mich erst gut zehn Wochen später auf den Weg zu den Maori machen kann; der Weg dorthin? 32 Stunden 05 Minuten Flug, vier Mal umsteigen... 

FRA à SNG à SYD à CRC à DUD. 
Toll, nicht wahr?

Und als dann noch mein Sitznachbar nächtliche Annäherungsversuche startete, und begann sein Kopfkissen auf meine Schulter zu legen... ich konnte mich vor Freude kaum halten o_O. Jetzt sitze ich hier in Singapur und warte, dass das Boarding für den Flug nach Sydney startet. Diese Zeit habe ich dann auch genutzt, um endlich in mein blaues Buch zu schauen; und eines muss ich an dieser Stelle loswerden. Es geht an jeden Einzelnen, der sich in diesem Buch verewigt hat. 


Du bist einfach nur spitze; ihr alle seid spitze !!!


P.S.: Ich danke Florian Keppler für die geniale Idee, einen Blog während meiner Zeit in Neuseeland zu verfassen.